Am Freitag, den 21. Juni, weihte der Luxusautohersteller Ferrari an seinem historischen Hauptsitz in Maranello in Norditalien ein neues, hochmodernes Montagewerk ein. An diesem Standort werden die Modelle der Zukunft entstehen - darunter auch das erste 100% elektrische Sportmodell von Ferrari, das ab 2026 produziert werden soll. Der Anschaffungspreis wird bei 500.000 Euro pro Stück liegen, verglichen mit 350.000 Euro für das neueste Modell mit Verbrennungsmotor.

E-Gebäude

Ferrari spricht von einem "E-Gebäude", das nach dem neuesten Stand der Technik gebaut wird. Der Komplex erstreckt sich über eine Fläche von etwas mehr als vier Hektar (42.500 Quadratmeter) und wird 200 Millionen Euro kosten. Bei der Eröffnung des neuen "E-Buildings" sprach auch Ferrari-Chef Benedetto Vigna und erläuterte, wofür es genutzt werden soll: "Hier werden wir einige strategische Komponenten unseres Elektroautos direkt in der Fabrik zusammenbauen können, wie den Motor, die Achse und das Batteriemodul. Hier werden wir alle Fahrzeuge unserer Produktpalette montieren, einschließlich thermoelektrischer Fahrzeuge und Hybridfahrzeuge, da wir davon überzeugt sind, dass die endgültige Wahl des Antriebsstrangs vom Kunden getroffen werden sollte." Das E-Gebäude selbst wurde mit nachhaltigen Technologien gebaut, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.

Er erläuterte auch die Bedeutung des "e" im Namen: "Es steht für drei Dinge: Energie, Evolution und Umwelt (environment).  Energie, weil hier alle drei Arten von Motoren, die wir anbieten werden, hergestellt werden: Thermo-, Hybrid- und Elektromotoren. Evolution, weil es uns erlaubt, die Produktion flexibler zu gestalten. Umwelt, weil es uns ermöglicht, die Emissionen zu reduzieren". Laut Vigna war es schon immer ein wichtiges Merkmal von Ferrari, der Produktqualität den Vorrang vor der Quantität zu geben, und das neue Werk zielt darauf ab, diese Philosophie beizubehalten. Er weist darauf hin, dass der Bau nicht auf eine Produktionssteigerung abzielt und erklärt, dass Ferrari bis 2025 dank 9.000 Solarpanelen auf Ökostrom umstellen will.

Elektroautos und Hybride

In wenigen Wochen soll das Gebäude die Produktion aufnehmen, die zum Teil von mehr als 3.000 auf dem Dach installierten Solarzellen gespeist wird. Ferrari verspricht, dass die Fabrik bis Ende 2024 vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Ab 2025 wird die neue Produktionslinie in der Lage sein, den Geländewagen Purosangue und den SF90, den ersten Hybrid-Sportwagen von Ferrari, zu produzieren, für den die Bestellungen bereits vorliegen.

Die Priorität des Unternehmens liegt in der schrittweisen Umstellung auf die Produktion von Elektrofahrzeugen - bis 2026 sollen 60% und bis 2030 rund 80% der Gesamtproduktion der Gruppe aus rein elektrischen Modellen und Hybridfahrzeugen bestehen. Innerhalb von zwei Jahren werden 40% der finanziellen Investitionen von Ferrari in Hybridfahrzeuge und 35% in vollelektrische Fahrzeuge fließen, was die Gewinne weiter steigern dürfte. Die 1947 von Enzo Ferrari gegründete Marke hat bereits im Jahr 2023 alle Rekorde gebrochen, als der Nettogewinn zum ersten Mal die Milliarden-Euro-Marke überschritt.

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